Nach wie vor suche ich nach einer Schneidemaschine (ohne Elektrik). Am besten, sie ist nicht aus Plastikteilen zusammengefügt. Chrom, Edelstahl, hochwertige Schneidescheibe, manuell zu bedienen: Maximal 150 EUR. Ich weiß insgeheim: Es ist zwecklos. Gute Maschinen kosten gleich mal 2.500,- € und die besten, die ich kenne, sind italienische, aus schwerem Metall, feuerrot, wunderbar anzusehen, das ist richtig geil, aber ich brauch sowas nicht.
Ich brauche was Rudimentäres, was Ursprüngliches, ohne jeden Schickedanz, also Schnickschnack, einfach nur preiswert, Metall, zum Wegstellen in die Kammer, leicht zu reinigen. Ich werde mal rumkugeln im Internet, also rumgugeln und suchen. #Ideen2023
Ich bin im Grunde genommen einfach zu handhaben und m.E. eben nicht WOKE. Das Wort fang ich langsam an zu hassen, wie ich alles sehr schnell hassen kann, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und vorgibt, trendy zu sein. Scheiß-Trendyness: Oder wie ich heute von dem Influencer und Welterklärer Reze las: Er feiert gerade etwas übelst. Inder Tat: Das höre ich auch von anderen, jungen Leuten. Sie feiern alles Mögliche übelst. – Übel übel, sprach der Dübel und verschwand in der Wand, kenne ich gerade noch, aber das ist stupid-white-man-Talk, weisst?
…
Zu den größten Herausforderungen im #Interhetz gehört zweifelsohne, nicht zum Opfer gesellschaftlicher Blödheit zu werden. Diese Gefahr lauert und dauert überall ständig. Beispielsweise in der Verwendung von schlechtgemachten Memes, irgendwelchen Abziehbildchen, die irgend so ein Hirni entworfen und regelrecht dahin geschlonzt hat. Nun sind wir unaufmerksam, teilen das Scheiß-Meme und schwupps sehen Dich Menschen einfach nur noch als „saublöd“ an, denn wer Scheiß teilt, muss Scheiße sein. Bitte lest Euch also Memes grundsätzlich aufmerksam intensiv dorsch, ob sie Rächtschreibungsfehler oder inhaltliche enthalten, achtet auf fehlerfreie Orthopädie – lasst Fremdwörter, die ihr nicht versteht, besser weg. Das wars auch schon mit diesem Thema.
Ich schwoff ab.
Zurück zum Südtiroler Bauernspeck. – Ich habe in diesem (2023) erstmals ganz bewusst Südtiroler Bauernspeck genossen, Genossen. Und zwar von ALDI (Nord). Er lag in einem Chromlagerregal, ungekühlt, vakuumverpackt. Also nahm ich einen mit, zu Testzwecken. Das Ergebnis war ganz erstaunlich: Der Speck war von ausgesuchter Qualität, äußerst wohlschmeckend und – nun das negative – viel zu klein. Er verdampfte direkt beim Erstversuch und ging in Wasserdampf auf. Beim Versuch, ihn noch einmal zu kaufen, gab es den bei ALDI nicht mehr. Also warf ich das Internet an und recherchierte herum. Mit Ernst, aber allein.
Meine Recherchen ergaben schon kurz nach dem Beginn Sinn. Der Südtiroler Bauernspeck ist als Warengruppe gut geschützt. Die Bezeichnung darf nicht jeder verwenden, das verbieten offenbar Vorschriften, die zu lernen ich jedenfalls wenig Lust habe. Dafür gibt es ein überschaubares Dutzend verschiedener Anbieter, die man namentlich in einer Excel-Liste herunterschreiben könnte, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Preise sind recht unterschiedlich: Wie immer bleibt ein Kauf von Lebensmitteln, wie von vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs, eine Art unklares Va-Banque-Spiel. Was man sieht und was man kriegt. Man weiß es nichts.
Also geht es relativ schnell in die eigenen Speck-Testwochen. Man ordert ein zwei Schnitze Speck, größere davon nennt man übrigens „Speckbemme“ – nebenbei fertigt man sich preisvergleichende und Inhaltsangaben und versucht, niedrigere und höhere Preis pro KG oder 100 g (unterschiedliche Angaben) in Beziehung zu setzen, zu einer Art erwartbarem Qualitätsstandard.
Nach dem ersten Testkauf bei einem Onlinehändler (Link unten) war ich auf jeden Fall erstmal sehr zufrieden und fand den Speck so gut, dass ich einen Wiederholungskauf tätigte. Inzwischen habe ich jetzt einen zweiten Onlinevertrieb (Link unten) bemüht und arbeite mich gerade an drei Stücken Tiroler Bauernspeck ab: Mit scharfem Messer, einer Fleischgabel, die Schnitze sind Scheiben, nicht zu dick, aber noch dick genug, um nicht statisch in sich zusammenzufallen, wenn die Scheiben auf dem Schieferbrettchen liegen.
Unabhängig vom Speckversand und angesichts meines Vorhabens, hier nicht unbezahlte Werbung für Produkte zu machen, werde ich weiteres dazu nicht nachvollziehbar schreiben, nur soviel scheint mir wesentlich: Für die Bestelldauer (bis 3 Tage oder sogar 14 Tage Wartezeit) sind doch die Angaben teils zu unklar gefasst und eine Bestelldauer von 14 Tagen wirkt wie eine Festungshaft in Lech am Teuffenpass (den gibt es gar nicht). Doch das ist passiert. – Zweitens ist eins ganz besonders ärgerlich und ich reagiere darauf tatsächlich inzwischen mehr als foxdevilswild (fuchsteufelswild). Wenn der bestellte Speck lange nicht kommt, während schon mal meine Pflichtangaben als Erstkunde regelrecht missbraucht werden. Es gibt schon mal Newsletter, die ich eindeutig gar nicht bestellt habe. Im Betreff in meinem Rechnungseingang (eine spezielle Adresse namens eRechnung@…. meinerseits) tummeln sich Newsletter mit dem Betreff „Am Wochenende an den Grill“… und vergleichbares. Das macht mich wirklich unheimlich wütend. Ich schreibe diesen Dösköppen eine wütende Email: Ihr sollt Speck liefern, aber haben se hier jemanden ins Gehirn geschissen? (bayerische Ausdrucksweise für sinngemäß „So geht es gar nicht.“) Wie Südtiroler Bauernspeck muss meine Ansprache sein, weil ich Menschen verbal erreichen muss. – Sie werden darauf mit keinem Wort reagieren und antworten. Und im Grunde ist das auch gut so.
Das große Stück Speck links: Die so genannte Speckbemme
Onlinehändler der Welt: Passt bloß auf, was Ihr tut. Denkt nach. Wer ein Stück Speck bestellt, Blumensamen oder Vileda-Fenstertücher, der will noch lange nicht unter schriftlichen Dauerterror mit Newslettern gesetzt werden. Hier muss es ein Opt In und ein leichtes Opt out geben. Es darf nicht sein, dass Ihr anders verfahrt und Werbemails an jeden verschickt, der einmal Ware bei Euch bestellt hat. Schreibt Euch das auf Euren Bauchspeck, Freunde. Ich sag’s gern nochmal: Südtiroler Bauernspeck ist wirklich ein gutes Zeugs.
Ich habe fertig.
Weiterführend
- Metzgerei Steiner, Italien: Südtiroler Bauernspeck
- Pur Südtirol: Angebot Südtiroler Bauernspeck
- Sepp: Südtiroler Bauernspeck vom Sepp